Als Lewandowski sich die Nase brach
Vom Oktober bis Dezember 2016 habe ich zusammen mit Andreas Bächli ein Projekt zum Thema Bühnenbild mit der Primarschule Hertimatt in Seon durchgeführt. Wir haben zusammen mit drei vierten Klassen innnert sieben Wochen einen szenischen Rundgang erarbeitet. Andreas Bächli ist dabei als Bühnenbildner in ein leerstehendes Schulhaus „eingezogen“ (Residenz), frei nach Erinnerungen der Schüler/-innen haben die Beteiligten zusammen Szenen- und Bühnenbilder erarbeitet. Jede Klasse kreierte dabei ihre eigenen Projekte, welche im Rundgang collagenartig zusammengefügt waren. Ich war Projektleiterin und habe Andreas Bächli als Theaterpädagogin in Bezug auf Vermittlung unterstützt. Das leere Schulhaus spielte beim Rundgang die Gastgeberin und Erzählerin, welche ihre Besucher dazu eingeladen hatte, Momente und Spuren aus 175 Jahren Schulbetrieb zu bestaunen. An Lewandowski konnte sich das Haus sehr gut erinnern, weil er häufiger gegen Regeln verstossen und sich dabei einmal die Nase gebrochen hatte. Nur wie es genau passierte, war dem alten Gemäuer nicht mehr ganz klar. Rund 1000 Besucherinnen und Besucher bewegten sich an vier Tagen im Dezember frei durchs Haus und entdeckten in neunzehn Installationen unterschiedlichste szenische Bilder - sie erinnerten sich dabei an ihre eigene Primarschulzeit und überlegten, wie sich Lewandwoski (türkise Hose) die Nase gebrochen haben könnte.
Das Projekt im alten Seetalschulhaus wurde ermöglicht durch "Kultur macht Schule", dem Programm der Fachstelle Kulturvermittlung des Kantons Aargau.